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Das «Alte Testament» als Dokument zwischen Judentum und Christentum

Die Vorstellung, dass die Juden die «älteren Brüder» seien, war gerade in den Jahren nach Nostra Aetate im Gespräch zwischen Christentum und Judentum eine wichtige Denkfigur. Zum einen räumte es mit der traditionellen Idee auf, dass das zeitgenössische Judentum seine Erwählung verloren und das Christentum sein rechtmäßiges Erbe angetreten habe, zum anderen machte es die umgekehrte Abhängigkeit sichtbar: Das Christentum sei auf dem Boden des Judentums entstanden und ihm daher bleibend verbunden. Forschungen der letzten Jahrzehnte, die vor allem mit dem Stichwort «parting of the ways» verbunden sind, haben jedoch dazu geführt, dieses Bild mit Blick auf die Entstehung von Judentum und Christentum und die Frage, wann und wie sich beider Wege getrennt hätten, zu präzisieren.

Daher fragt der Vortrag nach der Bedeutung, die dem religionsgeschichtlichen Unikum zuzumessen ist, dass das Alte Testament von zwei Weltreligionen als normative Schrift angesehen wird: Als «Hebräische Bibel» ist sie die fundierende Schrift des Judentums, als «Altes Testament» der erste Teil der zwei-einen christlichen Bibel. Der Vortrag geht der Frage nach, welche fundamentalen Konsequenzen dies für das Verständnis des Alten Testaments in christlicher Theologie und Kirche hat. Anhand von Textbeispielen kommen wir über das Verhältnis von Judentum und Kirche ins Gespräch.

Dienstag, 14. Oktober 2025, 20 - 21.30 Uhr, online

Prf. Dr. Barbara Schmitz

Lehrstuhl für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen, Würzburg

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